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European Union  |  September 27, 2023 12:01:00, updated

Fragen und Antworten zum ersten Bericht über den Stand der digitalen Dekade


Fragen und Antworten – Stand der digitalen Dekade

Was hat der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) mit der digitalen Dekade 2030 zu tun?

In den letzten zehn Jahren hat die Kommission die Leistung der Mitgliedstaaten im digitalen Bereich jährlich anhand des DESI, des Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, überwacht. Die DESI-Jahresberichte enthalten Länderprofile und Vergleiche, die den Mitgliedstaatenihre Stärken und Schwächen vor Augen führen.

Mit dem Beschluss über die Aufstellung des Politikprogramms 2030 für die digitale Dekade wird dem DESI eine neue Rolle zugewiesen. Der DESI ist nun in den Bericht über den Stand der digitalen Dekade integriert und ergänzt die Überwachung der Fortschritte bei der Verwirklichung der Digitalziele. Dies spiegelt eine Verlagerung des Schwerpunkts von der Bewertung der relativen Leistung eines Landes hin zur gemeinsamen Schließung der Lücken im Hinblick auf die Vorgaben und Zielen der digitalen Dekade für 2030 wider.

Der DESI 2023 besteht aus einer Reihe einschlägiger Indikatoren, die als mehrdimensionales Dashboard dargestellt werden und besser auf die vereinbarten EU-Ziele für 2030 in den Bereichen digitale Infrastruktur, digitale Kompetenzen, Digitalisierung der Unternehmen und Digitalisierung öffentlicher Dienste abgestimmt wurden. Die Kommission stellt die Ergebnisse des jährlichen Berichts über den Stand der digitalen Dekade vor. Der erste solche Bericht wurde heute veröffentlicht.

Wie treibt die EU den digitalen Wandel voran?

Im vergangenen Jahr hat die EU viel getan, um ihre technologische Führungsrolle zu behaupten, den digitalen Wandel zu erleichtern und gleichzeitig ihre Resilienz zu stärken. Aufbauend auf dem weltweit größten integrierten Markt hat die EU ihre Maßnahmen zur Bewältigung strategischer Abhängigkeiten, insbesondere von kritischen Rohstoffen, Halbleitern, Cloud- und Edge-Computing sowie Cybersicherheitstechnik, intensiviert. Reformen und Investitionen wurden im Zusammenhang mit „NextGenerationEU“ im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität durchgeführt. Darüber hinaus hat das EU-Chip-Gesetz die richtigen Signale für den Markt gesetzt, und die Industrie hat bereits Investitionen in Höhe von 100 Mrd. EUR angekündigt. Nun müssen die Investitionen durch eine angemessene öffentliche Unterstützung ergänzt werden.

Die erfolgreiche Verwirklichung des digitalen Wandels in der EU auf der Grundlage der ehrgeizigen Zielvorgaben der digitalen Dekade wird zusätzliche politische Maßnahmen, Aktionen und umfangreiche Investitionen des öffentlichen und auch des privaten Sektors erfordern, was deutlich macht, wie wichtig es ist, die Kräfte insbesondere im Rahmen von Mehrländerprojekten zu bündeln. Zusätzlich zu den bestehenden Durchführungsmechanismen für Großprojekte werden mit dem Politikprogramm für die digitale Dekade die Konsortien für europäische Digitalinfrastrukturen (EDIC) eingeführt, um die Einrichtung und Durchführung von Mehrländerprojekten zu erleichtern.

In dem Bericht wird betont, dass sich die Kommission und die Mitgliedstaaten auf einen integrierten und strategischen Ansatz für die Digitalpolitik einigen und Investitionen zur Erreichung der Digitalziele für 2030 fördern müssen. Ohne entschlossene und konkrete Maßnahmen wird es nicht möglich sein, den digitalen Wandel bis 2030 zu vollenden.

Im Rahmen des eingerichteten Kooperationsmechanismus für die digitale Dekade werden die Kommission und die Mitgliedstaaten die Fortschritte weiter bewerten und die Bereiche herausstellen, in denen schneller Fortschritte gemacht werden müssen.

Woher kommen die Daten für den Bericht und die Indikatoren?

Die im Bericht enthaltenen Daten wurden hauptsächlich von den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten, von der Kommission (Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien sowie Eurostat) und aus den folgenden von der Kommission in Auftrag gegebenen Studien erhoben:

Wichtigste Ergebnisse in Bezug auf die digitale Dekade

Digitale Kompetenzen

Sind wir auf Kurs, um die im Programm für die digitale Dekade festgelegten Ziele für digitale Kompetenzen zu erreichen?

Dem Ausgangspfad zufolge werden im Jahr 2030 unter den derzeitigen Bedingungen etwa 59 % der Bevölkerung über mindestens grundlegende digitale Kompetenzen verfügen. Hält das Wachstum im derzeitigen Tempo an, wird es schwierig sein, bis 2030 das Ziel von 80 % zu erreichen.

Trotz des anhaltenden Wachstums in den letzten zehn Jahren waren in der gesamten EU im Jahr 2022 nur 9,37 Millionen IKT-Fachkräfte beschäftigt. Unter den derzeitigen Bedingungen wird die Zahl der IKT-Fachkräfte in der EU bis 2030 fast 12 Millionen betragen und damit um rund 8 Millionen hinter dem für 2030 angestrebten Ziel (mindestens 20 Millionen beschäftigte IKT-Fachkräfte) zurückbleiben. Darüber hinaus war das Geschlechtergefälle bei den IKT-Fachkräften im Jahr 2022 nach wie vor beträchtlich, da nur 19 % aller Beschäftigten im IKT-Bereich Frauen waren.

Was tun die EU und die Mitgliedstaaten, um die Lücke bei den Zielen für digitale Kompetenzen zu schließen?

Zur Verwirklichung der Ziele der digitalen Dekade bis 2030 sind massive Investitionen und politische Maßnahmen erforderlich, um Aus- und Fortbildungsprogramme aktiv zu fördern und die Entwicklung digitaler Kompetenzen von frühester Kindheit an zu unterstützen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Teilnahme von Frauen und Mädchen an MINT-Studiengängen liegt.

Alle Mitgliedstaaten beteiligen sich an Initiativen für die formale Grund- und Berufsbildung sowie an nicht formalen Bildungsinitiativen für digitale Kompetenzen (über Arbeitsämter, Fortbildungsinitiativen usw.). Um den Mangel an IKT-Fachkräften weiter anzugehen, umfassen die Initiativen auf Ebene der Mitgliedstaaten auch die Schaffung kürzerer/flexiblerer Kurse, die besser an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Lernenden angepasst sind, sowie finanziell geförderte Kurse.

Die Kommission hat ihre Bemühungen zur Förderung digitaler Kompetenzen erheblich verstärkt, beispielsweise durch den Aktionsplan für digitale Bildung 2021–2027, das verabschiedete Paket für digitale Bildung und Kompetenzen oder die Akademie für Cybersicherheitskompetenzen.

Darüber hinaus zielen mehrere EU-Finanzierungsinstrumente zusammen mit der Aufbau- und Resilienzfazilität darauf ab, die digitalen Kapazitäten und die für ihre Nutzung erforderlichen Kompetenzen zu stärken, wie das Programm Digitales Europa, der Europäische Sozialfonds Plus, Horizont Europa und Erasmus+.

Digitale Infrastruktur – Konnektivität, Halbleiter, Randknoten und Quanteninformatik

Konnektivität

Wie schneidet die EU bei der Gewährleistung einer flächendeckenden Konnektivität ab?

Im Jahr 2022 erreichten Festnetze mit sehr hoher Kapazität, darunter Glasfasernetze, 73 % der Haushalte in der EU, und für 81 % der Haushalte standen 5G-Netze zur Verfügung. Der Ausbau eigenständiger 5G-Netze geht jedoch nur langsam voran, und die Qualität der 5G-Netze ist im Hinblick auf die Erwartungen der Endnutzer und die Bedürfnisse der Industrie nach wie vor unzureichend.

Bei der Schließung der Konnektivitätslücken in ländlichen Gebieten bestehen nach wie vor große Probleme. In ländlichen Gebieten der EU haben 9 % der Haushalte überhaupt keinen Festnetzanschluss und 55 % sind nicht an Festnetze mit sehr hoher Kapazität angebunden. 5G-Netze erreichten 51 % der besiedelten ländlichen Gebiete gegenüber 33 % im Vorjahr.

Wie unterstützt die EU die Konnektivitätsziele?

Die Daten zeigen, dass erhebliche Investitionen in die Konnektivität erforderlich sein werden, um die Ziele für 2030 zu erreichen. Die EU wird Investitionen in die Konnektivität über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE, 2,4 Mrd. EUR), den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), InvestEU und EIB-Darlehen sowie über den digitalen Teil der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF-Digital) (2,1 Mrd. EUR bis 2027) mobilisieren. Darüber hinaus machen Investitionen in die digitale Konnektivität rund 13 % der Digitalausgaben der Aufbau- und Resilienzfazilität in Höhe von etwa 16,4 Mrd. EUR aus, wobei 13 Mrd. EUR speziell für die Finanzierung des Ausbaus des Gigabit-Netzes bestimmt sind.

Darüber hinaus erleichtert der europäische Kodex für die elektronische Kommunikation Investitionen und ist auf langfristige Herausforderungen im Bereich der elektronischen Kommunikation ausgerichtet. Der jüngste Entwurf einer Gigabit-Infrastrukturverordnung zielt darauf ab, die Kosten für den Ausbau der Gigabit-Infrastruktur in der gesamten EU zu senken, indem die Verfahren für den Netzausbau gestrafft, digitalisiert und deren Kosten gesenkt werden.

Halbleiter

Wie geht die EU die Herausforderungen bei der Steigerung der Halbleiterfertigung in Europa an?

Um den Herausforderungen bei der Halbleiterfertigung zu begegnen, wurden mehrere Maßnahmen ergriffen. Das EU-Chip-Gesetz, das am 21. September 2023 in Kraft getreten ist, wird das Halbleiter-Ökosystem in der EU stärken, die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten gewährleisten und externe Abhängigkeiten verringern.

Darüber hinaus haben die Mitgliedstaaten gemeinsam mit der Kommission erfolgreich ein erstes wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) im Bereich Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien eingeleitet, mit dem 21 Mrd. EUR an privaten und öffentlichen Investitionen mobilisiert werden. Hinzu kommt ein zweites IPCEI für Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien, an dem sich 56 Unternehmen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Start-ups beteiligen werden.

Damit die EU ihren angestrebten wertmäßigen Marktanteil von 20 % der weltweiten Chip-Produktion erreichen kann, muss sie ihre Einnahmen bis 2030 vervierfachen. Dazu sollte die EU die Investitionen weiter erhöhen, die Entwicklung und Fertigung von Chips im Binnenmarkt fördern sowie die Industrie, die hinter dem Entwurf, der Erprobung und der Validierung von Mikrochips steht, stärken.

Randknoten

Wie gut steht die EU bei der Einführung von Randknoten zur dezentralen Datenverarbeitung näher beim Nutzer da?

Das Ziel der digitalen Dekade für Edge- und Cloud-Computing erfordert die Inbetriebnahme von 10 000 klimaneutralen, hochsicheren Randknoten bis 2030.

In der europäischen Datenstrategie wurde die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels bei der Datenverarbeitung hervorgehoben und das Edge-Computing, bei dem die Datenverarbeitung näher beim Nutzer erfolgt, als wesentliche Technologie zur Bewältigung des Erfordernisses einer hochgradig verteilten und dezentralen Datenverarbeitung genannt.

In Europa befindet sich die Entwicklung des Edge-Computing-Ökosystems noch in der Anfangsphase, wobei im Jahr 2022 insgesamt nur drei kommerzielle Einführungen von Edge-Computing in Europa zu verzeichnen waren. Um das Ziel von 10 000 Randknoten bis 2030 zu erreichen, muss gemeinsam der Schwerpunkt auf die Schaffung eines ganzen Ökosystems gelegt werden, das auf einer Mischung aus Kompetenzen, Infrastrukturen, Sicherheit, Innovation sowie öffentlicher und privater Zusammenarbeit beruht.

Im Zeitraum 20252027 dürften die durch das IPCEI für die nächste Generation von Cloud-Infrastrukturen und -Diensten geförderten Investitionen dazu führen, dass Edge-Computing-Technologien und -Lösungen auf dem Markt verfügbar werden.

Quanteninformatik

Wie schneidet die EU bei der Entwicklung von Quanteninformatik und Supercomputern ab?

Gemäß den im Programm für die digitale Dekade festgelegten Zielvorgaben plant die EU, bis 2025 ihren ersten Computer mit Quantenbeschleunigung zu haben und so den Weg zu ebnen, um bis 2030 eine Spitzenposition bei den Quantenkapazitäten einzunehmen.

Im Jahr 2022 kündigte das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (GU EuroHPC) die Auswahl von sechs Standorten in der gesamten EU für die Unterbringung und den Betrieb der ersten EuroHPC-Quantencomputer in Tschechien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Polen an, die in Hochleistungs-Supercomputer integriert werden sollen.

Allerdings ist zwischen der EU und mehreren anderen wichtigen Regionen der Welt (z. B. den USA) eine erhebliche Kluft bei den Investitionen des Privatsektors in Quantentechnik zu beobachten. Dabei haben rund 25 % der Quantenakteure weltweit ihren Sitz in Europa, das aber weniger als 5 % der weltweiten Finanzierung stellt.

Digitalisierung der Unternehmen

Wie steht es mit der Entwicklung einer grundlegenden digitalen Intensität bei europäischen KMU?

Eine grundlegende digitale Intensität bedeutet, dass Unternehmen digitale Technologien wie Online-Handel, soziale Medien usw. nutzen. Während der Anteil der KMU in den letzten Jahren bei durchschnittlich rund 56 % stagnierte, stieg der Anteil der KMU, die mindestens eine grundlegende digitale Intensität aufwiesen, im Jahr 2022 auf 69 %. Dies könnte das erste Zeichen für eine positive Wirkung der verstärkten politischen Anstrengungen auf nationaler und EU-Ebene sein, die in den letzten Jahren zur Unterstützung der Digitalisierung der Unternehmen unternommen wurden. Dies ist jedoch noch weit vom gewünschten Ziel von 90 % der KMU mit mindestens grundlegender digitaler Intensität entfernt, weshalb die Beobachtung und die laufenden Anstrengungen fortgesetzt werden müssen.

Welche Initiativen auf EU-Ebene unterstützen die Digitalisierung von Unternehmen?

Es wurden erhebliche EU-Mittel mobilisiert, um die Digitalisierung der Unternehmen zu fördern. Im Programm Digitales Europa sind 7,5 Mrd. EUR für Projekte in fünf wichtigen Kapazitätsbereichen vorgesehen, während 19 % der für den digitalen Wandel bereitgestellten Mittel aus der Aufbau- und Resilienzfazilität, d. h. 24 Mrd. EUR, für die Digitalisierung der Unternehmen bestimmt sind.

Zu den Initiativen für die Digitalisierung der Industrie und der industriellen Ökosysteme gehören das Gemeinsames Unternehmen für digitale Schlüsseltechnologien (KDT) und die öffentlich-private Partnerschaft „Made in Europe“ sowie mehrere Mehrländerprojekte wie das Netz europäischer digitaler Innovationszentren (EDIHs) im Rahmen des Programms Digitales Europa und das wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse für die nächste Generation von Cloud-Infrastrukturen und -Diensten (IPCEI-CIS).

Zusammen mit den Mitgliedstaaten investiert die Kommission über einen Zeitraum von sieben Jahren 1,5 Mrd. EUR in ein Netz europäischer digitaler Innovationszentren (EDIHs), um den KMU und den Einrichtungen des öffentlichen Sektors maßgeschneiderte Unterstützung bei der Digitalisierung zu bieten.

An dem angekündigten IPCEI für die nächste Generation von Cloud-Infrastrukturen und -Diensten wollen sich 13 Mitgliedstaaten und mehr als 100 Unternehmen in der gesamten Europäischen Union beteiligen.

Wie schneiden EU-Unternehmen bei der Einführung von KI-, Cloud- oder Big-Data-Technologien ab?

Im Hinblick auf das Ziel für die künstliche Intelligenz (KI) zeigen die jüngsten Daten aus dem Jahr 2021, dass nur 8 % – d. h. nicht einmal eines von zehn Unternehmen in der EU – eine KI-Technologie eingeführt hat. Angesichts der derzeitigen Trends werden ohne weitere Investitionen und Anreize dem prognostizierten Ausgangspfad zufolge bis 2030 nur 66 % der Unternehmen Cloud-Dienste, 34 % der Unternehmen Massendaten (Big Data) und 20 % KI nutzen. Die Zielvorgabe liegt bei einer Nutzung von Cloud-Computing-Diensten, Big Data und/oder KI bis 2030 durch mindestens 75 % der Unternehmen in der EU.

Im Jahr 2021 legten sich 34 % der Unternehmen in der EU, also eines von drei, fortgeschrittene oder zwischengeschaltete Cloud-Computing-Dienste zu (z. B. Software für Finanz- oder Rechnungslegungszwecke, Ressourcenplanung, Kundenbeziehungsmanagement, Sicherheit usw.).

In Bezug auf Big Data stammen die neuesten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2020. 2020 verzeichneten Big-Data-Analyseinstrumenten die niedrigste Nutzungsrate: Nur 14 % der Unternehmen in der EU nutzten zu dem Zeitpunkt Massendaten, wobei die Mehrheit (34 %) große Unternehmen waren, gefolgt von mittleren (21 %) und kleinen (13 %).

Wie unterstützt die EU Einhörner und das Start-up-Ökosystem in der EU?

Einhörner sind eine wichtige Quelle für Innovation, neue Produkte und Dienste und ein Motor für Beschäftigung und Wirtschaftswachstum. Die Zahl der Einhörner wird daher als Indikator für die Innovationsleistung herangezogen. Anfang 2023 waren in der EU 249 Einhörner ansässig. Die Zahl der Einhörner ist in den letzten zehn Jahren erheblich gewachsen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, würde die EU ihr Ziel vor 2030 erreichen können. Dies ist jedoch kein Grund für Selbstzufriedenheit auf volatilen Märkten. Auf EU-Ebene wurden die Mitgliedstaaten durch den EU Start-up Nations Standard dazu angehalten, sich auf bewährte Verfahren zur Schaffung eines stabilen, berechenbaren und unterstützenden Regelungsumfelds für Start-up-Unternehmen zu einigen. Dieses Ziel wird nun von der Europe Start-up Nations Alliance (ESNA) umgesetzt. Das EU-Gesetz über digitale Märkte wird Start-ups ab März 2024 neue Möglichkeiten eröffnen, wenn für große Online-Marktplätze neue Verpflichtungen gelten.

Digitalisierung öffentlicher Dienste

Wie steht die EU insgesamt in Bezug auf die Digitalisierung öffentlicher Dienste für Unternehmen und Bürger sowie von Patientenakten da?

Viele Mitgliedstaaten sind relativ gut aufgestellt, um das Ziel einer 100%igen Online-Verfügbarkeit öffentlicher Dienste für Unternehmen und Bürger zu erreichen. Im Allgemeinen sind 88 % der zentralen Behördendienste vollständig online verfügbar. Bei den regionalen Diensten sind es 76 %, bei den kommunalen 62 %.

Trotz des Anstiegs des EU-Durchschnitts von 75 % im Jahr 2021 auf 77 % im Jahr 2022 liegen 15 Länder unter 80 % und sind daher noch weit von dem bis 2030 zu erreichenden Ziel der digitalen Dekade entfernt.

Darüber hinaus sind die Investitionen in die Vergabe öffentlicher Aufträge für innovative digitale Lösungen (z. B. auf der Grundlage von KI oder Big Data) unzureichend und müssten erheblich von 118 Mrd. EUR auf 295 Mrd. EUR aufgestockt werden, um innovative digitale Lösungen im öffentlichen Dienst zur Verfügung zu stellen.

Was den Zugang zu elektronischen Patientenakten anbelangt, so schneidet die EU gut ab und ist auf dem richtigen Weg, um das EU-Ziel zu erreichen, dass 100 % der EU-Bürgerinnen und -Bürger Zugang zu ihrer elektronischen Patientenakte haben. Im Jahr 2022 lag der EU-Durchschnitt bei 72 %.

Was hat die EU insgesamt in Bezug auf die Einführung von Maßnahmen zur elektronischen Identifizierung (eID) erreicht?

Die Verwirklichung dieses Ziels der digitalen Dekade ist eng mit einer rechtzeitigen Bereitstellung der EUid-Brieftasche durch die Mitgliedstaaten verknüpft. Diese Brieftaschen sind die wichtigste Neuerung im Rahmen der vorgeschlagenen Überarbeitung der eIDAS-Verordnung und werden auf gemeinsamen Standards beruhen. Sie werden es den EU-Bürgerinnen und -Bürgern ermöglichen, ihre Identität und andere persönliche Merkmale für den Zugang zu Online-Diensten nachzuweisen.

Digitale Brieftaschen werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2026 verfügbar werden (vorbehaltlich der Zustimmung der beiden gesetzgebenden Organe).

Inzwischen haben bis September 2023 insgesamt 21 EU-Länder mindestens ein nationales eID-System im Rahmen der geltenden eIDAS-Verordnung gemeldet. Vier der übrigen Länder sind derzeit zumindest an einem groß angelegten Pilotprojekt beteiligt, das aus dem Programm Digitales Europa kofinanziert wird, um die EUid-Brieftasche in einer Reihe alltäglicher Situationen und ihre Integration in die nationale eID-Infrastruktur in 26 Mitgliedstaaten sowie in Island, Norwegen und der Ukraine zu testen.

Digitale Rechte und Grundsätze

Welche Rolle spielt die Europäische Erklärung zu den digitalen Rechten und Grundsätzen?

In dem Bericht wird auch auf die Verwirklichung der Europäischen Erklärung zu den digitalen Rechten und Grundsätzen für die digitale Dekade eingegangen, mit der die Zielvorstellungen der EU für den digitalen Wandel in Grundsätze und Verpflichtungen umgesetzt worden sind. Die Erklärung bietet den Bürgerinnen und Bürgern einen Bezugspunkt für ihre Online-Rechte und -Freiheiten im Rahmen des digitalen Wandels. Sie sollte auch als Leitfaden für politische Entscheidungsträger und Unternehmen im Umgang mit neuen Technologien dienen.

Ist die Erklärung verbindlich?

Die Erklärung ist zwar nicht verbindlich, wurde aber auf höchster Ebene vom Europäischen Parlament, vom Rat und von der Kommission unterzeichnet. Sie erinnert an die wichtigsten Online-Rechte und enthält Verpflichtungen für die EU und die Mitgliedstaaten. Die Rechte in der Erklärung beruhen auf bestehenden EU-Vorschriften und sollten auch auf dieser Grundlage durchgesetzt werden. Durch die Beobachtung, inwiefern die Erklärung beachtet wird, können die Fortschritte bei ihrer Umsetzung gemessen werden.

Weitere Informationen

Pressemitteilung: Erster Bericht über den Stand der digitalen Dekade fordert gemeinsames Handeln zur Gestaltung des digitalen Wandels

Factsheet zum Stand der digitalen Dekade

Erster Bericht über den Stand der digitalen Dekade

Länderberichte zur digitalen Dekade

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