Eurobarometer zeigt, dass der Tierschutz den Europäerinnen und Europäern ein wichtiges Anliegen ist
Eurobarometer zum Tierschutz
Die heute veröffentlichten Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage zeigen, dass den Europäerinnen und Europäern das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Die Kommission arbeitet seit über 40 Jahren an der Verbesserung des Tierschutzes – dabei hat sie die Haltungsbedingungen schrittweise verbessert und gesetzliche Tierschutzstandards eingeführt, die zu den strengsten weltweit gehören. Die Umfrage belegt, welch hohen Stellenwert dieses Thema für die Bürgerinnen und Bürger in der EU hat.
Eine große Mehrheit der Europäerinnen und Europäer (84 %) ist der Meinung, dass der Schutz des Tierwohls bei Nutztieren in ihrem Land verbessert werden sollte. Ein ähnlich hoher Prozentsatz (83 %) spricht sich dafür aus, die Dauer von Tiertransporten zu begrenzen. Fast drei Viertel der Befragten (74 %) sprechen sich für einen besseren Schutz des Tierwohls bei Heimtieren in ihrem Land aus.
Über 90 % der Menschen in Europa vertreten die Auffassung, dass für Haltung und Zucht grundlegende ethische Standards gelten sollten. Dies umfasst ein ausreichendes Platzangebot, ausreichend Futter und Wasser, eine an die Bedürfnisse der Tiere angepasste Unterbringung (Schlamm, Stroh o.ä.) und einen tierschutzkonformen Umgang mit ihnen. Bei der Umfrage zeigte sich auch eine große Besorgnis, was den Schutz von Tieren in Schlachthöfen angeht.
Für drei Viertel der Befragten ist es unhaltbar, dass männliche Küken direkt nach der Geburt getötet werden, und eine überwältigende Mehrheit spricht sich dafür aus, dass es verboten wird, bestimmte Körperteile zu kupieren (Schwanz, Ohren, Schnabel usw.), sofern dies nicht zwingend erforderlich ist und nicht unter Narkose erfolgt. In Bezug auf die Pelztierzucht fordern mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) ein strenges Verbot in der EU, während sich beinahe ein Drittel (32 %) für die Beibehaltung der Pelztierzucht unter strengeren Tierschutzauflagen ausspricht.
Mit Blick auf Lebensmitteleinfuhren aus Nicht-EU-Ländern sprechen sich mehr als 8 von 10 Europäern (84 %) für eine tierschutzrechtliche Änderung aus, entweder durch Anwendung der EU-Tierschutzvorschriften auf eingeführte Lebensmittel oder dadurch, dass Lebensmittel entsprechend den eingehaltenen Standards gekennzeichnet werden.
Obwohl die Befragungen im März 2023 durchgeführt wurden, als die Lebensmittelpreise inflationsbedingt bereits sehr hoch waren, waren 60 % der Befragten bereit, für Produkte aus tiergerechter Haltung mehr zu zahlen. Rund ein Viertel (26 %) würde bis zu 5 % mehr für tierfreundlich erzeugte Lebensmittel ausgeben.
Hintergrund
Die Eurobarometer-Sonderumfrage (533) wurde im Zeitraum vom 2. bis zum 26. März 2023 durchgeführt. Befragt wurden 26 376 Personen in den EU-27 aus unterschiedlichen sozialen und demografischen Gruppen. Die Menschen wurden bei sich zu Hause oder vor der Haustür in ihrer Muttersprache befragt, außer in Malta, Tschechien, Dänemark und Finnland, wo einige Befragungen per Videoschalte durchgeführt wurden.
Mit der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“, die das Herzstück des europäischen Grünen Deals ist, soll der Übergang zu fairen, gesunden und umweltfreundlichen Lebensmittelsystemen erreicht werden. Höhere EU-Tierschutzstandards sind ein zentrales Element dieser Strategie. Die Kommission hat mit Hochdruck an einer Überarbeitung der EU-Tierschutzvorschriften gearbeitet und hat dabei die Bedürfnisse aller Akteure in der Lieferkette im Blick. Der Vorschlag betreffend den Schutz von Tieren beim Transport (eine von vier wichtigen Rechtsvorschriften) ist dabei am weitesten gediehen und wird im Dezember 2023 vorgelegt.
Die Kommission hat 2021 auch dem Anliegen der Europäischen Bürgerinitiative „End the Cage Age“ stattgegeben. Mit dieser Initiative wird ein Verbot der Käfighaltung von mehreren Tierarten in der intensiven Landwirtschaft gefordert.
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