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European Union  |  September 20, 2023 21:10:00, updated

Rede von Präsidentin von der Leyen auf dem Climate Ambition Summit


Rede der Präsidentin auf dem Climate Ambition Summit

Uns bleiben noch 70 Tage, dann wird die Welt in Dubai zusammenkommen. Die Erwartungen steigen zusammen mit den Temperaturen. Wir müssen also Klartext sprechen. Ich möchte auf drei Themen eingehen: Ambitionen, Ziele sowie Finanzierung und Investitionen.

  

Zunächst zu den Ambitionen: Wir müssen unsere Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die schwächsten, besser vor den Verlusten und Schäden schützen, die der Klimawandel mit sich bringt. Wir müssen uns noch in diesem Jahr auf wirksame Lösungen einigen. Die Europäische Union wird bei diesen Diskussionen ein starker Verbündeter sein. Gleichzeitig sollten wir aber größere Ambitionen bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen an den Tag legen. Daher sollten wir die Ursachen des Klimawandels schneller beseitigen. Die Europäische Union hat sich für 2030 ehrgeizige Ziele zur Emissionsreduktion gesetzt. Wir wollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % senken. Und die gute Nachricht ist, dass wir bereits dabei sind, dieses Ziel zu überbieten. Aber es müssen sich auch andere Großemittenten ähnliche Ziele setzen, um sicherzustellen, dass die weltweiten Emissionen bis 2025 ihren Scheitelpunkt erreichen und fossile Brennstoffe ohne Emissionsminderung weit vor 2050 auslaufen.

Zu meinem zweiten Thema, den Zielen: Wir müssen die weltweite Energiewende vorantreiben. Daher bilden wir gemeinsam mit dem Präsidenten der COP 28, Sultan Al Jaber, dem kenianischen Präsidenten William Ruto, Mia Mottley aus Barbados und anderen eine globale Koalition, damit sich die ganze Welt bis 2030 auf die Verdreifachung erneuerbarer Energien und die Verdoppelung der jährlichen Energieeinsparungen einigen kann. Wir brauchen diese globalen Ziele, denn nur was sich messen lässt, wird auch erledigt.

Und schließlich zum Thema Finanzierung und Investitionen: Wir brauchen weitere Investitionen, insbesondere in Entwicklungsländern, denn sie verfügen über ein enormes Potenzial für erneuerbare Energien, sauberen Wasserstoff und kritische Rohstoffe. Das war auch die Botschaft des afrikanischen Klimagipfels – Sie hörten gerade Präsident Ruto. Europa hat diese Botschaft verstanden. Allein in den nächsten fünf Jahren werden wir im Rahmen unseres 300 Mrd. EUR schweren Global-Gateway-Plans mindestens 4 Mrd. EUR in erneuerbare Energien und Wasserstoff in Entwicklungsländern investieren.

Damit komme ich zu meinem letzten Punkt – er wurde bereits erwähnt: Wir müssen Investitionen anstoßen. Bevor wir in Dubai zusammenkommen, müssen wir das Ziel der Klimaschutzfinanzierung in Höhe von 100 Mrd. USD erreichen. Das ist tatsächlich eine Frage des Vertrauens. Die Europäische Union wird ihren gerechten Beitrag in Höhe von 27 Mrd. USD leisten – wie schon in den letzten Jahren. Doch Finanzierung braucht mehr: Wir wollen die Einrichtung von Märkten für grüne Anleihen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen fördern. Europa macht sich nachdrücklich für eine Reform des internationalen Finanzsystems stark. Und wir werden mit Ihnen, Herr Generalsekretär – ich habe Sie gehört – und mit interessierten Ländern zusammenarbeiten, damit bis 2030 für mindestens 60 % der weltweiten Emissionen eine CO2-Bepreisung gilt. Heute gilt sie nur für 23 %, was bereits Einnahmen in Höhe von 95 Mrd. USD generiert. Stellen Sie sich also vor, welche Einnahmen wir für Investitionen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen erzielen würden, wenn wir 60 % der weltweiten Treibhausgasemissionen bepreisen könnten.

Diese Vorschläge sind konkret. Sie sind realistisch. Lassen Sie uns die nächsten 70 Tage nutzen, um sie in die Tat umzusetzen.

Ich danke Ihnen.

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