EU kündigt Verpflichtungen im Wert von 816,5 Mio. EUR für den Schutz der Ozeane an* - Konferenz „Unser Ozean“
Auf der in Panama stattfindenden Konferenz „Unser Ozean“bekräftigt die EU heute ihr starkes Engagement für die internationale Meerespolitik, indem sie insgesamt 39 Verpflichtungen im Zusammenhang mit für das Jahr 2023 vorgesehenen Maßnahmen ankündigt. Für diese Maßnahmen stellt sie 816,5 Mio. EUR zur Verfügung. Dies ist einer der größten Beträge, die die EU seit Beginn der Konferenzen „Unser Ozean“ im Jahr 2014 je angekündigt hat.
Auf der Konferenz „Unser Ozean“ geht die EU Verpflichtungen ein, die alle Themen dieser Veranstaltung abdecken: Meeresschutzgebiete, Verschmutzung der Meere, Klimawandel, nachhaltige Fischerei, nachhaltige blaue Wirtschaft und maritime Sicherheit. Die Kommission beschränkt sich nicht auf diese Verpflichtungen, sondern wird heute außerdem der Allianz für Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen, nicht gemeldeten und unregulierten Fischerei (IUU-Fischerei) beitreten.
Neue EU-Verpflichtungen für einen sicheren, sauberen, nachhaltig bewirtschafteten Ozean
Das Motto der diesjährigen Konferenz lautet „Unser Ozean - was uns verbindet“. Es ist ein Aufruf zu neuem Engagement und weltweiten gemeinsamen Bestrebungen, um zu erreichen, dass unsere Ozeane sicher, sauber und nachhaltig bewirtschaftet werden. Zur Unterstützung dieser Ziele beinhalten die heute angekündigten neuen Verpflichtungen der EU zum Beispiel Folgendes:
- Etwa 320 Mio. EUR für die Meeresforschung zum Schutz der biologischen Vielfalt der Meere und zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane. Dies wird zum Beispiel die Entwicklung des digitalen Zwillings des Ozeans und die Verwirklichung des Transatlantischen Bündnisses zur Erforschung des Atlantiks und für Innovation vorantreiben. Unterstützt wird die EU-Mission „Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer bis 2030“, deren ehrgeizige Ziele bis 2030 verwirklicht werden sollen: saubere Meeres- und Binnengewässer, Wiederherstellung eines guten Zustands geschädigter Ökosysteme und Lebensräume sowie Dekarbonisierung der blauen Wirtschaft.
- 12 Mio. EUR zur Erleichterung des Zugangs zu Copernicus-Daten und -Produkten mithilfe eines regionalen Copernicus-Zentrums für Lateinamerika und die Karibik, das von Panama betrieben werden soll. Dieses Zentrum wird den zeitnahen Zugang zu allen Copernicus-Sentinel-Daten für die Politikumsetzung, die nachhaltige Entwicklung und die Wissenschaft erleichtern.
- Mit dem Start von Sentinel-1C im Wert von 250 Mio. EUR wird die EU außerdem ihre Satellitenkonstellation erneuern. Sentinel-1C ist von grundlegender Bedeutung, wenn es darum geht, dass wir die Eisberge und die Eisschmelze in der Arktis weiterhin in Echtzeit beobachten können, um die Auswirkungen des Klimawandels zu überwachen.
- 126 Mio. EUR für den Schutz der biologischen Vielfalt und die Bekämpfung des Klimawandels in Benin, Guyana und Tansania.
- 24 Mio. EUR im Zeitraum 2022-2023 durch freiwillige Beiträge im Rahmen des Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) für Maßnahmen zur Unterstützung regionaler Fischereiorganisationen (RFO), regionaler Fischereigremien (RFG) und einschlägiger internationaler Übereinkommen über den Atlantik, den Pazifik, den Indischen Ozean, das Nord- und das Südpolarmeer, das Mittelmeer und das Schwarze Meer. Die Maßnahmen dienen der Unterstützung von wissenschaftlicher Forschung mit Blick auf wissenschaftlich fundierte Bewirtschaftungsentscheidungen; einer verbesserten Überwachung der Fangtätigkeiten und der Einhaltung der Vorschriften der regionalen Fischereiorganisationen; der Bekämpfung der IUU-Fischerei; einer Bewertung des Zustands der RFO mithilfe von Leistungsüberprüfungen; der Gewährleistung der effektiven Mitarbeit der Küstenentwicklungsländer im Rahmen der RFO.
- 1 Mio. EURfür den WTO-Finanzierungsmechanismus für Fischereisubventionen. Es geht darum, Entwicklungsländer durch technische Hilfe und den Kapazitätsaufbau bei der Umsetzung der Disziplinen nach dem WTO-Übereinkommen über schädliche Fischereisubventionen zu unterstützen.
Hintergrund
Unsere Ozeane und Meere bedecken 71 % der Erdoberfläche. Die Ozeane sind in Gefahr: Sie leiden unter der Erderwärmung, nicht nachhaltigen Praktiken, illegaler Fischerei, Verschmutzung und dem Verlust von Meereslebensräumen. Mit der Konferenz „Unser Ozean“ sollen die kollektiven Anstrengungen, diesen Problemen zu begegnen, gestärkt werden. Die Konferenz bringt Vertreter von Staaten aus der ganzen Welt, der Zivilgesellschaft und der Industrie zusammen, damit sie gemeinsame Lösungen entwickeln und ehrgeizige Verpflichtungen zum Schutz der Ozeane eingehen können.
Die Konferenz „Unser Ozean“ wurde 2014 ins Leben gerufen und hat seither mehr als 1800 Verpflichtungen im Wert von etwa 108 Mrd. US-Dollar mobilisiert, wodurch über fünf Millionen Quadratmeilen Ozean geschützt werden konnten.
Auf der 8. Konferenz „Unser Ozean“ bemüht sich Gastgeber Panama um die Zusammenarbeit in sechs Aktionsbereichen: Klimawandel, nachhaltige Fischerei, nachhaltige blaue Wirtschaft, Meeresschutzgebiete, Sicherheit des Seeverkehrs und Meeresverschmutzung. Des Weiteren wird sich die Konferenz auch den spezifischen Themen der Verschmutzung der Meere durch Kunststoffe sowie des nachhaltigen Tourismus widmen.
Die EU hat ein Instrument zur Nachverfolgung von Verpflichtungen entwickelt, das über die Konferenzwebsite zugänglich ist und es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, die Umsetzung der Verpflichtungen nachzuvollziehen.
Die Kommission beschränkt sich nicht auf diese Verpflichtungen, sie ist außerdem der Allianz für Maßnahmen zur Bekämpfung der IUU-Fischerei beigetreten. Die EU steht voll und ganz hinter den Hauptzielen dieser Allianz, die sie - seit über 10 Jahren - über die EU-IUU-Verordnung umsetzt: intern mit den Mitgliedstaaten über die EU-Fangbescheinigungsregelung und extern über IUU-Dialoge mit Drittländern und über ihr allgemeines außenpolitisches Handeln in den Bereichen internationale Meerespolitik, Sicherheit des Seeverkehrs und Arbeitsbedingungen.
Weitere Informationen
Vollständige Liste der EU-Verpflichtungen
Kommissionswebsite zur internationalen Meerespolitik
*: aktualisiert am 2. März 2023 um 16.05 Uhr
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